Observationsdienst Berlin - Observationen im Privatbereich und im Wirtschaftsbereich

Verdacht auf Erberschleichung ausgeräumt

Ein begütertes Ehepaar war vor Jahren vom ursprünglichen Wohnsitz, einem bebauten Wassergrundstück, weggezogen. Das Grundstück wurde von der Tochter genutzt, die dort mit ihren Kindern und einem festen Freund lebte. Als dieser arbeitslos wurde, ergaben sich für seinen Beruf in seinem Umfeld keine Arbeitsmöglichkeiten mehr. Er sprach davon, dass man in anderen Regionen Deutschlands, selbst in England, eher Arbeit bekommen würde.

Als die Tochter in dieser Zeit das Gespräch auf eine Überschreibung des Grundstückes* brachte und Bekannte den Eltern zutrugen, das der junge Mann mehrfach in einer Gaststätte gesehen wurde, entstand das bedrohliche Bild eines arbeitsunwilligen Alkoholikers. Die Eltern argwöhnten, dass er die Tochter um ihr Erbe bringen wollte und sie möglicherweise mit den Kindern sitzen lässt.

Die Detektive sollten diese Version bestätigen. Es wurde festgestellt, dass der junge Mann inzwischen in einer Telekommunikationsfirma Arbeit gefunden hatte. Er war tatsächlich Stammgast in einer Gaststätte, trank dort aber nur einmal in der Woche mit seinen Kumpels drei bis vier Bier. Die Detektive nutzten diese Gelegenheit, um Informationen zu den Zukunftsabsichten des jungen Mannes zu erarbeiten.

Deshalb begannen sie mit der Kellnerin und bei Anwesenheit der Zielperson ein Gespräch über die Geschichte und Zukunft jenes Betriebes, in dem der Verdächtige früher gearbeitet hatte und der sich sozusagen vor der Tür befand. Die Kellnerin wusste nur allgemeines zu berichten und verwies an den Verdächtigen, der dort "von der Pike an" gearbeitet hätte.

Dieser zeigte sich kommunikativ, sprach mit den Detektiven und schilderte seinen gesamten beruflichen Lebensweg. Er sprach von seiner gerade abgeschlossenen Umschulung auf dem Gebiet der Telekommunikation und davon, dass er in seiner neuen Firma auch deshalb eine gute Position hätte, weil er auf dem alten Fachgebiet beschlagen war. Er sprach warmherzig von seiner Frau und seinen zwei Kindern, die er jetzt wieder versorgen könnte. Nur deshalb hätte er sich auf die Schulbank gesetzt.

Auf eine Umsiedelung angesprochen antwortete er, ob In- oder Ausland, heute hat man bei fehlender Flexibilität überall Probleme. Er habe sich umschulen lassen, um weiter in der Region leben und arbeiten zu können. Die Auftraggeber zeigten sich beschämt und bedankten sich ausdrücklich bei der Detektei. Sie informierten noch über ihren Entschluss, das Verhältnis zur Familie der Tochter zu normalisieren und das Grundstück zu übertragen.

* Das berechtigte Interesse zur Feststellung der Lebensumstände des Partners der Tochter konnte der Auftraggeber nur damit begründen, dass dieser die Tochter nach Erlangung eines Besitzvorteils verlassen könnte.

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